Psychosoziale Notfallversorgung
Ansprechpartner
Frau
Viktoria Freytag
Tel: 03634 688 131
viktoria.freytag@drk-sda.de
Rohrborner Weg 13
99610 Sömmerda
Die Maßnahmen der Psychosozialen Notfallversorgung werden im Deutschen Roten Kreuz auch Notfallbegleitung bezeichnet und zielen auf die Bewältigung von plötzlichen Todesfällen und der damit einhergehenden Belastungen für Betroffene (Angehörige, Hinterbliebene, Vermissende, Unfallzeugen von Notfällen) einerseits und für Einsatzkräfte andererseits. Um die Qualität nach einheitlichen Standards sicherstellen zu können, sind Ziele, Aufgaben, Einsatzindikationen, Maßnahmen, sowie Anforderungen und Ausbildungscurricula im DRK-Rahmenkonzept PSNV beschrieben.
Menschen werden zumeist unvorbereitet durch plötzlich eintretende Not- und Unglücksfälle aus der Normalität ihres Lebens herausgerissen: Wenn Eltern durch das plötzliche Versterben ihres Kindes wie gelähmt sind, die Polizei nach einem schweren Verkehrsunfall der Familie die Nachricht über den Tod des Vaters überbringen muss oder Menschen mit dem Suizid eines nahen Angehörigen oder Freundes zurechtkommen müssen.
Die DRK Notfallbegleitung Sömmerda
Im DRK-Kreisverband Sömmerda/Artern e. V. existiert eine ehrenamtliche Gruppe aus 11 Mitgliedern, die als Notfallbeleiterteam 365 Tage im Jahr 24h am Tag einsatzbereit sind. Dabei werden Tag- und Nachtdienste von jeweils 12h anhand eines Dienstplanes von den Ehrenamtlichen besetzt.
Im Einsatzfall wird der oder die diensthabende Notfallbegleiter/in von der zuständigen Leitstelle in Erfurt alarmiert. Notfallbegleiter/innen kommen dann aber keinesfalls mit Blaulicht und Sondersignal, die Notfallbeleitung kommt mit Ruhe und offenen Armen sowie Ohren.
Was kommt zeitlich auf mich zu?
Die Ausbildung:
Die Ausbildung zum/zur Notfallbegleiter/in wird in 3 Blöcke von jeweils 3 Tagen (Freitag bis Sonntag) in einem zeitlichen Rahmen von ca. 3 Monaten unterteilt. Wir arbeiten in diesem Zusammenhang mit dem Landespfarramt für Polizei- und Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands Sachsen-Anhalt zusammen. Nach Abschluss der Ausbildung findet ein Jahr später ein vierter Ausbildungsblock statt.
Die Teamtreffen:
Die Mitglieder der Notfallbegleitung treffen sich 1 mal im Monat Montags in Sömmerda für ca. 2 Stunden. Hierbei ist zu sagen, dass der Treffpunkt auch gern variabel an einem anderen Ort stattfinden kann.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Um ein ehrenamtliches Mitglied in der Notfallbegleitung zu werden müssen gewisse Voraussetzungen gegeben sein. Überlegen Sie selbst, ob folgende Punkte bei Ihnen zutreffen:
Sie sind
1. zwischen 25 und 65 Jahre alt
2. psychisch und physisch gut belastbar
3. in einem guten sozialen Umfeld integriert
Sie hatten
4. im letzten Jahr kein eigenes traumatisches Erlebnis
Dann laden wir Sie sehr gerne
5. zu einem Erstgespräch mit unserer Teamleitung ein.
Wichtig zu wissen!
Die Notfallbegleitung ist ein zu 100% unentgeltliches Ehrenamt. Kommen die Mitglieder zum Einsatz, können keine Lohnausfallkosten gezahlt werden! Es ist also sehr wichtig, das Ehrenamt vorher mit dem Arbeitgeber abzusprechen. Natürlich wäre es auch möglich im Dienstplan vorrangig die Wochenenden oder die Nachdienste zu belegen. Gemeinsam im Team finden wir für fast jedes Problem eine geeignete Lösung!
Die psychosoziale Akuthilfe bundesweit
Die psychosoziale Akuthilfe von Betroffenen wird im DRK bundesweit von weit über 100 sogenannten Kriseninterventions- oder Notfallnachsorge-Diensten übernommen. Mitarbeitende dieser Dienste sind in einer psychosozialen Grundausbildung, der Qualifizierung zum Kriseninterventionshelfer, sowie Hospitations- und Praktikumsphasen auf Ihre Einsatztätigkeit vorbereitet worden. Regelmäßige Fortbildungen und Supervision sind verbindlicher Standard.
- 26.000 mal Lebenshilfe vor Ort.
Für die psychosoziale Unterstützung von Einsatzkräften sind kollegiale und psychosoziale Ansprechpartner zuständig – selbst Einsatzkräfte der Rettungsdienste und Bereitschaften, die sich für die kollegiale Begleitung ihrer Kollegen im Umgang mit Stress und Belastungen qualifiziert haben. Fachlich begleitet werden diese von psychosozialen Fachkräften.
Weitere Auskünfte zur Organisation von PSNV im DRK, sowie zu Ansprechpartnern in den Landes- und Kreisverbänden erhalten Sie über psnv(at)DRK.de
Ansprechpartnerin auf Bundesebene: Frau Marion Menzel, DRK-Bundeskoordinatorin Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV).